Steinkauzprojekt

Der Steinkauz

SteinkauzDer Steinkauz ist mit einer Größe von 18 bis 23 cm eine der kleinsten der in Deutschland brütenden Eulen. Er brütet gern in Höhlen alter Obstbäume oder auch Kopfweiden. Das Weibchen brütet in der eigentlichen Bruthöhle. Das Männchen wird darin während der Brutzeit nicht geduldet und benötigt daher in der Nähe eine weitere Höhle als Tagesschlafplatz.

Außer in alten Obstbäumen oder Kopfweiden brütete der Steinkauz auch gerne in Nischen alter Melkschuppen. Diese ehemals auch im Umkreis des Hasbruchs weit verbreiteten Landschaftsbestandteile haben in den letzten Jahren stark abgenommen. Im Verhältnis zu anderen Landschaften sind hier aber noch viele Streuobstwiesen vorhanden. die dem Steinkauz als Lebensraum dienen könnten.

Insbesondere durch den Verlust an Nisthöhlen und Tagesverstecken ist auch der Bestand des Steinkauzes bis Ende der 90er Jahre in Niedersachsen stark zurückgegangen und ist daher auch in der Roten Liste verzeichnet.

Der Steinkauz ernährt sich von Mäusen, Käfern, Regenwürmern oder auch Grashüpfern. Aber auch Kleinvögel, Amphibien und Reptilien werden gejagt. Daher ist er auf Grünflächen mit möglichst kurzem Gras angewiesen. Zaunpfähle dienen ihm regelmäßig als Jagdwarte. Daher hält er sich gerne im Bereich noch vorhandener Streuobstwiesen auf, die noch beweidet werden. Steinkauz

Bestandsentwicklung

Der Bestand des Steinkauzes wird in der Bundesrepublik auf ca. 8.500 Paare geschätzt. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei mit geschätzten 6.000 Paaren in Nordrhein-Westfalen. In Niedersachsen kommt er vorwiegend in den südwestlichen Landesteilen vor. Zu diesem Schwerpunkt zählen insbesondere die Landkreise Osnabrück, Lingen, Vechta, Cloppenburg und Oldenburg. Diesen Landkreisen obliegt bei der Erhaltung des Steinkauzbestandes eine besondere Verantwortung.

Nachdem in Niedersachsen 1970 noch ca. 600 Brutpaare des Steinkauzes gezählt wurden, ging sein Bestand auf ca. 150 Paare im Jahr 2000 zurück. Dieser Verlust ist vor allem auf starke Veränderungen im Lebensraum des Steinkauzes zurückzuführen.

Bei einer landesweiten Erfassung wurde 2008 wieder ein Bestand von ca. 500 Brutpaaren festgestellt. Dieser Anstieg ist sicherlich auch auf den Einsatz der mittlerweile vielen Steinkauzschützer in Niedersachsen zurückzuführen, die viele potenzielle Brutbiotope mit Niströhren ausgestattet haben.

Im Landkreis Oldenburg wurden 1998 nur noch 5 Brutpaare gezählt. Durch erfolgreiche Hilfsmaßnahmen, die von der Naturschutzstiftung des Landkreises unterstützt wurden, ist sein Bestand hier bis zum Jahr 2009 auf 55 Brutpaare angestiegen. Im Bereich der Gemeinde Ganderkesee wurde allerdings vor ca. 5 Jahren die zunächst letzte Brut eines Steinkauzpaares verzeichnet.

Hilfsmaßnahmen

SteinkauzröhreUm stabile Brutpopulationen zu erreichen, ist eine Vernetzung der Steinkauzvorkommen erforderlich. In einem großen Teil des Landkreises ist bereits ein Netz von Brutbiotopen aufgebaut worden. Hier wurden Niströhren aufgehängt und auch alte Melkschuppen wieder hergerichtet.

 

 

 

Ein weiteres Netz mit Steinkauzröhren ist nördlich und östlich von Delmenhorst vorhanden. Im Bereich der Gemeinde Ganderkesee wurden in den Vorjahren von der Ortsgruppe Ganderkesee im Naturschutzbund (NABU) einzelne Niströhren angebracht.

 

Aufhängen einer Steinkauzröhre

In weiteren, potenziellen Brutbiotopen, wie z.B. noch vorhandenen Streuobstwiesen, können fehlende natürliche Bruthöhlen durch künstliche Niströhren ersetzt werden. Durch die Ausstattung geeigneter Lebensräume mit Niströhren entstehen Trittsteine für die Stabilisierung der Steinkauzvorkommen und für die weitere Ausbreitung des Steinkauzes.

Steinkauz im Bereich des Hasbruchs

In der Nähe des Hasbruchs sind zur Zeit keine Bruten des Steinkauzes bekannt. Einzelne rufende Männchen waren in den letzten Jahren zeitweise in unmittelbarer Nähe des Hasbruchs zu hören. Die zum Hasbruch nächstgelegene Brut wurde 2009 in einer Entfernung von ca. 6-7 km nachgewiesen.

Am Runden Tisch Natur in Ganderkesee wurde die Idee geboren, auch in der Gemeinde Ganderkesee die Lebensbedingungen für den Steinkauz wieder zu verbessern. Ziel sollte es sein, an geeigneten Standorten neue Nistmöglichkeiten zu schaffen und dadurch das vorhandene Netz von Steinkauzbiotopen zu verdichten. Dieser Aufgabe haben sich Mitglieder der Gesellschaft der Freunde des Hasbruch und der Ortsgruppe Ganderkesee im Naturschutzbund (NABU) verschrieben. Das Netz sollte auch auf den Bereich rund um den Hasbruch erweitert werden.

Mögliche bereits vorhandene Vorkommen und geeignete Brutbiotope des Steinkauzes sollen kartiert werden. Niströhren werden in der Regel in ehrenamtlicher Arbeit hergestellt und in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern in geeigneten Brutbiotopen aufgehängt. Die Niströhren sollen in der Folgezeit regelmäßig kontrolliert werden.

Durch das Anbringen von Niströhren sind östlich es Hasbruchs bisher 3 geeignete Nistbiotope verzeichnet. Weitere Biotope sollen noch folgen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Naturschutzstiftung des Landkreises Oldenburg

NABU Niedersachsen

Steinkauzprojekt im Landkreis Oldenburg

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